Mittwoch, 9. Dezember 2009

Es weihnachtet!

Während es in Österreich so richtig schön kalt ist und der Schnee ganz von selbst weihnachtsflair ins Land bringt, ist es hier in Japan nicht ganz so einfach die Adventsgefühle in sein Leben zu bringen. An bunt blinkenden Lichtern, die alle Kaufhäuser und jede Menge Straßen in und um Tokyo schmücken, mangelt es nicht und natürlich hallen auch die wildesten Variationen altbekannter Weihnachtslieder aus allen Lautsprechern, aber so richtige Weihnachtsgefühle kommen da bei einem alteingesessenen Weihnachtsliebhaber, wie mir, nicht so wirklich auf.

"Selbst ist die Frau" denkt man sich dann.... oder zumindest "hoffentlich haben die anderen eine gute Idee"

..... nun, es waren dann wirklich die anderen (also eigentlich Philipp) die uns vor dem richtigen Weihnachtsabend schon eine kleine, aber äußerst feine Bescherung brachten. Seine Familie versorgte ihn nämlich mit Glühfix und Christstollen! =D Wie kleine Kinder, konnten wir es kaum erwarten, unseren eigenen Glühwein zu machen und den Stollen zu verdrücken - endlich auch richtige Weihnachtsgefühle im herbstlich warmen Japan! Breit grinsend saßen wir vor unseren riesigen Tassen, mit leckerem Glühwein gefüllt und inhalierten den Christstollen (übrigends der Beste den ich je hatte! Danke Philipp Oma!) förmlich. Witzigerweise dachten wir dann alle zur gleichen Zeit ungefähr dasselbe - es riecht nach dahoam. Und dieser Geruch von zuhause hat unglaublich gut =)

Wir beschlossen, trotz der warmen Temperaturen, natürlich auch den japanischen Winter und seine kulinarischen Genüsse näher kennen zu lernen und trafen uns in einem alten Izakaya (ein kleines Lokal, in dem man sein Feierabendbier und gutes Essen genießt) um winterliches Nabe
zu essen. Im Prinzip ist Nabe ein Topf mit Suppe, in dem allerlei Essbares gekocht und dann gegessen wird. In unser Nabe kamen, Fisch, Muscheln, Tofu, Pilze, Lauch und Kohl. Lecker! =D

Momentan ist es hier auch ein wenig kühl, aber wir sind weit entfernt von der 0 Grad Grenze. Erst vor ein paar Tagen bin ich mit Yumi draußen auf der grünen Wiese gelegen, habe mich von der Sonne wärmen lassen und die schönen Herbstfarben der Bäume bewundert. Sieht also offensichtlich schlecht aus mit Schnee hier in diesen Gefielden. ;)
Der Campus ist mir mittlerweile richtig ans Herz gewachsen. Erst letztens haben wir einen großen Bambuswald auf dem Gelände entdeckt, ein eigenes Stonehenge ist auch vorhanden und der Hügel, auf dem wir die Sonne genießen, wurde kurzerhand Mt. Chrissi getauft. ;)

Aber weil man ja nicht immer nur im kleinen aber feinen Minami Osawa sein kann, verbrachten wir eine Partynacht in den Clubs des verruchten und gefährlichen Roppongi, DEM Partyviertel Tokyos. Wir Frauen genossen eine besondere Behandlung in beiden Clubs, in denen wir waren (sprich, besondere Vergünstigungen oder gleich Gratis Eintritt in die nicht ganz so billigen Clubs) und stellten wieder einmal fest, wie anders und toll das Leben in einer Weltmetropole sein kann! Die Nacht war so genial, dass wir es erst gegen neun Uhr Morgens (und mit rundum wunden Füßen) in unser Studentenheim schafften. Weitere Partynächste werden definitiv folgen! Leider ohne unsere japanischen Freunde, weil Nächte durchtanzen unter ihnen eher verpönt ist (man könnte ja zu viel Spaß haben ;)) Aber dafür vielleicht mit unseren mongolischen Bekannten! =D



Montag, 16. November 2009

wie man lernt, den österreichischen Komfort zu schätzen

Es ist Mitte November und ich sitze vor meinem Computer, eine Wärmflasche auf den Knien, in eine Decke gewickelt und es ist KALT!!! Wenn man in Österreich aufgewachsen ist und Zentralheizung + Kachelöfen kennt, kann man sich kaum vorstellen, dass es noch Industrieländer gibt, in denen so etwas nicht zum Standart dazu gehört. Japan ist leider genau so ein Land. Keine isolierten Wände (sprich nackter Beton mit einer Tapete drauf), keine Heizung, kein warmes Wasser. Mein Tagesablauf sieht momentan also so aus:


- So lange wie möglich unter der warmen Winterdecke bleiben und nicht ans Aufstehen denken
- Wenn ich aufstehen muss, Gott und die Welt verfluchen dem Zähneputzen und Gesichtwaschen entgegenbangen. Dann genau das mit eisigem Wasser machen und sich vor Augen halten "Was dich nicht umbringt, macht dich stark!"
- Sich auf den Unterricht freuen, weil die Unterrichtsräume warm sind
- Wieder zu Hause, so viel Tee trinken, bis man einen warmen Wasserbauch hat und- immer und überall die Wärmflasche dabeihaben, damit wenigstens ein Wärmepol vorhanden ist.


Ach ja, das schöne Japan..... *hust*


Man merkt vielleicht, dass ich grad in einem klitzekleinen Tief stecke. Aber damit muss man ja rechnen, wenn man in ein fremdes Land geht und es wird ja wieder besser... irgendwann ;)


Momentan ist es aber leider so, dass ich so viele dumme Sachen erlebe (ich sage hier jetzt bewusst nicht negativ, weil es noch viiiiiieeeeeeeeeel schlimmer kommen könnte).


Beispiel:
Letztens hat eine meiner Mitbewohnerinnen meine Turnschuhe "ausgeliehen" sprich, einen Tag lang entführt, und seit dem stinken sie sooooooooooo sehr! =( Ich bin ihnen jetzt mit Schuhdeo zu Leibe gerückt und langsam normalisiert sich ihr Geruch wieder. Dieses Geruchsproblem brachte natürlich noch ein weiteres mit sich - meine Socken. Die stanken natürlich auch plötzlich zum Himmel und da Japaner ja nur mit kaltem Wasser Wäsche waschen, ging der Gestank auch nicht mehr weg. Seit dem weiche ich meine Wäsche vor dem Waschen immer in einem Kochtopf mit heißem Wasser ein. Die Schuhdiebin (die sich bis jetzt nicht wirklich zu erkennen gegeben hat) entschuldigte sich schriftlich und meinte zu ihrer Verteidigung, dass sie die Schuhe verwechselt hat.... nun gut... kann vorkommen, aber wer meine Schuhe (mit 2 cm Absatzerhöhung auf der linken Seite) anzieht, läuft ja wie ein Pinguin durch die Gegend... sollte einem das nicht auffallen?


Ich will natürlich nicht nur rummeckern, schließlich gibt es auch positive Sachen zu vermelden!
Am Wochenende haben wir einen unserer österreichischen Professoren getroffen. Wir sind in den Shinjuku Park spazieren gegangen und haben es uns anschließend in einem Izakaya (japanisches Beisl) gemütlich gemacht. =)

Außerdem habe ich vor ein paar Tagen endlich ein Erdbeben gespürt! Erdbeben sind in Japan ja keine große Sache, weil sie fast täglich vorkommen und meistens kaum spürbar sind, ABER... das Erdbeben vor ein paar Tagen hatte die Stärke 4 und war somit mit Tellerklirren, Bettwackeln und Schrankknarren verbunden =D Ich lag in meinem Bett und dachte zuerst, dass ich mir das nur einbilde. Als ich am nächsten Tag dann aber von den anderen hörte, dass es ein richtiges Erdbeben war und ich endlich (!!!) sagen konnte, dass ich es auch gespürt habe, war die Freude groß. ;) Nur stärker sollten diese Beben bitte nicht werden. Ich will ja wieder heil nach Hause kommen *schmunzel*


Gleich treffe ich mich mit den anderen Ösis um was Warmes essen zu gehen =D wenn das keine schönen Aussichten sind!

Mittwoch, 4. November 2009

the 5 days of doom!

Ich kränkel grad ein bisschen. "Warum?" fragt ihr? Hier kommt die Antwort. Fünf Tage Spaß und Action!

Am Samstag war Halloween und Yumi und ich hatten diesen inneren Drang nach Sibuya zu fahren um Party zu machen. Die Jungs hatten leider keine Lust, aber so eine Girl's night out hat ja auch ihre Vorteile ;)

Im Gaspanic waren die Barkeeper so herzig angezogen. Einer als Doraemon (siehe Bild) und der andere als Hulatänzerin (mit beachtlich vielen Brusthaaren *g*)











Am Sonntag mussten wir dann aber wieder "früh" auf um uns um 12:10 einen Bekannten anzusehen, der beim Miyako Festival auf dem Campus eine Danceperformance zum Besten gab (wir sind uns bis jetzt noch nicht einig, welcher von den Tänzern es wirklich war). Danach ging's ab zum Mister&Miss Campus Contest.... der mit Abstand das Schlechteste und Sinnloseste war, das ich seit Langem gesehen habe. Zwei Stunden lang dämliches Gelaber, Tränenausbrüche und kein einziges Mal wurde richtiges Talent gezeigt! Japanische Mister und Missen müssen nur laufen und atmen können und ein richtiger Tränenausbruch bringt dann den Sieg. Irgendwie tragisch... Das die Abschlussreden in glitzernden Pinguinanzügen und puffärmeligen Hochzeitskleidern gehalten wurden, war dann die Krönung.

Auf den Schock hin mussten wir erst mal zu Chiakis Hotdogstand gehen und uns etwas Seelennahrung gönnen. =)

Das Miyako Festival ging drei Tage lang und war im Prinzip eine riesige Fressorgie mit musikalischer Untermalung. Es gab Haufenweise Stände, die die unterschiedlichsten Gerichte anboten. Wir probierten uns natürlich fleißig durch!

Am Montag Abend ging es nach dem obligatorischen Miyako Festival Besuch mit Bernhards Tutor Ryu nach Shinjuku um Fugu (Kugelfisch) zu essen. Für alle die es nicht wissen - an Kugelfisch kann man sterben (weil die Leber giftig ist... oder so ähnlich) Wir hatten also erst mal ein mulmiges Gefühl im Magen. Würden wie den Abend überleben? Dem mulmigen Gefühl folgte bei mir Mitleid mit den armen Fugus, die dutzendweise in zwei kleinen Aquarien zusammengedrängt darauf warteten, gegessen zu werden. Das Essen selber war dann interessant.

Zuerst gab es marinierte Fuguhaut (die Yumi und ich unauffällig im Müllkübelchen verschwinden lassen haben... Fuguhaut kaut sich wie Knorpel *bäh*)
Danach folgte Fugusashimi (lecker!)








Der nächste Gang war Fugu, gaaanz frisch zerteilt (die Fischstücke haben sich noch bewegt! O_o), den wir dann in heißem Wasser selbst gekocht haben. Dann kam Gemüse, im selben Wasser gekocht und gegessen.












Der letzte Hauptgang war Reis, in den Rest des kochenden Wassers (inzwischen zu Fischfond geworden) geschüttet, dazu zwei rohe Eier, ein Schuss Sojasoße und alles gut umgerührt. Sieht absolut unappetitlich aus, schmeckt aber sehr gut.





Zum Nachtisch gab's dann Melone für mich und heißen Sake mit Fischflossen für die anderen. (klingt eklig, ist es auch... obwohl... den anderen hat es geschmeckt)







Der Haupteingang zum Miyakofestival. Wo das "tival" abgeblieben ist, ist bis heute ein Rätsel.


Ein Teil der vielen Stände in der Informations Gallerie:

Mit Abstand am besten bei Miyako Festival gefallen hat mir die Fashionshow am Dienstag. Die war der absolute Hammer (und nicht nur, weil Aki als Model mitgemacht hat). Das Konzept der Show war wirklich gut durchdacht (Das Motto war "Colors"), die Musik war genial und die Models waren wirklich gut, von der Mode (von den Studenten ausgedacht und selbst genäht) ganz zu schweigen. Ich war begeistert! Hoffentlich krieg ich noch irgendwoher Fotos, damit ich eine Erinnerung daran hab.
Am Mittwoch gingen Philipp und ich mit Aki ins Fuji Q Highland, ein Freizeitpark am Fuße des Fujisan. Gleich am Anfang gab es das erste Highlight - man konnte den Fuji sehen!!! Ohne Wolken, ohne Nebel!!! Eine Seltenheit, wenn man den Erzählungen glauben mag. Danach folgte ein Höhepunkt dem anderen. Die Achterbahnen sind mit Abstand die wildesten, die ich je gefahren bin. Da sind die Babydinger im Europapark nichts dagegen O_o. Die eine ist eine der Höchsten der Welt, die andere die mit dem meisten Loopings und Schrauben (insgesamt 15 oder so) und wieder eine andere gehört zu den Schnellsten der Welt. Da wir alle gesundheitlich schon etwas angeschlagen waren, ging es uns danach auch dementsprechend. Nur Aki, die einen schlimmen Schnupfen hatte, blühte förmlich auf und konnte von den Adrenalinstößen nicht genug kriegen. "Leider" haben wir es nicht mehr geschafft in das Labyrinth of Horrors zu gehen. das wäre dann eines der schlimmsten Walk-through Geisterhäuser der Welt gewesen. Ein altes Krankenhaus in ein Geisterhaus umgebaut, mit echten Schasuspielern, die hinter einem Eck hervorspringen und dich erschrecken. Ich bin soooooo froh, dass wir das nicht mehr geschafft haben. Bin doch eh so ein Angsthase und da war die Aussicht auf eine Stunde herumirren in diesem Geisterteil nicht so prickelnd.
eejanaika, die Achterbahn mit den meisten Loopings und Schrauben:


Die Fuji Q Highland Truppe: (tagsüber stießen noch ein paar Bekannte dazu)


.....und.....

der Fuji im Abendlicht







Dienstag, 27. Oktober 2009

Happy Halloween!

Halloween steht vor der Tür und ich hab wieder viel erlebt.



Gestern waren wir TMU'ler auf dem Empfang der Österreichischen Botschaft im Rahmen des Nationalfeiertags. Richtiges österreichisches Essen!!! =D juhuuuuuu!!! Die Austauschstudenten aus Yokohama und von der Gaidai waren auch noch mit von der Partie, also stürmten wir das Buffet und genossen die Gratisgetränke, die in Hülle und Fülle vorhanden waren. Gulasch, Spätzle und Sachertorte mit Schlagobers haben noch nie so gut geschmeckt!


Es war toll sich mit den anderen Studenten austauschen zu können - über Erfahrungen und Erlebnisse zu reden und Pläne zum Clubben in Tokyo in der nahen Zukunft zu schmieden. Von mir aus könnte so ein Empfang jede Woche stattfinden. ;)



Heute war dann aber Leistung gefragt, denn wir hatten Kafka Unterricht. Für alle die es nicht mitbekommen haben - wir vier hatten die Aufgabe Kafkas Kurzgeschichte "Elf Söhne" vom Deutschen ins Japanische zu übersetzen. Anfangs ging es ja noch, denn die Geschichte fängt mit "Ich habe elf Söhne" an (haben wir übrigens auch falsch übersetzt, tut jetzt aber nichts zur Sache), aber wir stießen bei den Charakterbeschreibungen wie die des 2. Sohnes der eine "unnahbare Abgeschlossenheit seines Wesens" besitzt, oder schöne Umschreibungen wie die eines "sich überschlagenden und doch geradezu wild beherrschten Kunstsprungs ins Wasser" recht schnell an unsere Grenzen. Nichts desto trotz haben wir es in 6 Stunden geschafft, zwei der elf Söhne zu übersetzen und präsentierten das Geleistete heute im Unterricht. Ähm, ja.... bis zum nächsten mal müssen wir nur noch einen Sohn übersetzen "dafür aber richtig" um es in den Worten des Professors auszudrücken. *schmunzel* Tja, perfekte Kafka Übersetzer sind noch nie vom Himmel gefallen. ;)



Den zweiten Taifun (hier in Asien schon der 24.) habe ich übrigens auch gut überstanden. Von meinem Schirm kann ich das leider nicht behaupten.



Am Sonntag beginnt das Miyako Festival auf dem Campus. Ich bin schon gespannt, wie es wird! Am Sonntag werden wir jedenfalls auf die Mister&Miss Campus Wahl gehen um zu schauen, wer freiwillig bei so was mitmacht. Wird sicher toll!



Anbei kann ich auch endlich Campus Fotos präsentieren!
Viel Spaß beim Anschauen!

Mein täglicher Gewaltmarsch

5. Stunde Kafka-Übersetzen im Aufenthaltsraum für Germanisten

Campus by night

Campus tagsüber
weitere Bilder folgen...

Dienstag, 20. Oktober 2009

Die ersten Bilder!

Hier sind ein paar Bilder, damit ihr visuell nicht so auf dem Trockenen sitzt =)

ich muss voller Scham zugeben, dass ich noch keine Bilder von meinem Campus gemacht habe, aber ich verspreche hoch und heilig, dass sie noch kommen werden!


Hier erst mal ein Suchbild: Wo ist die Spinne?

Ein Teil des Engaku-ji in Kamakura. Der Engaku-ji ist ein buddhistischer Zen Tempel. (also, wer durch Meditation erleuchtet werden will, bitte hier hin kommen ;))


Das war das Abschlussbild von einer der vielen Parties =) die Leute waren wirklich nett!


Mein Zimmer! 10 m² groß, eigener Balkon, ein paar Bäume vor dem Fenster (die werden mich im Sommer mit Krabbelviehern versorgen...) auf dem Bild sieht's ein bisschen unordentlich aus, aber an dem Tag bin ich ja erst angekommen! (mittlerweile ist es noch schlimmer, weil sehr vollgestellt *lach*)
Irgendwann folgen dann auch richtig interessante Bilder und nicht nur solche Lückenfüller, versprochen =)
Gute Nacht!
PS: Nicht vergessen! Sobald in Österreich die Zeit auf Winter umgestellt wird, beträgt der Zeitunterschied zwischen Japan und Österreich 8 Stunden (ich trauere jetzt schon dem 7 Stunden Unterschied nach)!

Freitag, 16. Oktober 2009

Endlich wieder im 21. Jahrhundert!

Nach einer endlos erscheinenden Wartezeit, einer noch endloser erscheinenden, nervenaufreibenden Geburt hat mein Internet heute um 18:15 Ortszeit das Licht der Welt erblickt! Kaum zu glauben, dass man in Japan, dem Land der grenzenlosen technischen Möglichkeiten, geschlagene 9 Stunden braucht um das Internet zum Laufen zu bringen. Aber gut, jetzt hab ich es endlich! =D

Seit meiner Ankunft in Japan ist dermaßen viel passiert, dass ich hier nicht alles aufzählen will. Aber ein paar kurze Gedanken möchte ich dennoch zum Besten geben. ;)

Nach einem ermüdenden Flug und einer noch schlimmeren Fahrt mit der Airportlimousine (warum ein popeliger Bus hier als Limousine durchgeht, ist mir noch ein Rätsel) zum Campus meiner Uni durfte ich nicht gleich mein Zimmer beziehen, um mein Gepäck abzuladen und mich ein wenig auszuruhen. Nein. Wer in Japan ankommt und nach japanischen Regeln spielt, hat ein Lächeln aufzusetzen und zuerst einmal einen Berg an Formularen auszufüllen. Nach der Abarbeitung dieses Bergs folgte ein gebetsartiges Runterleiern aller Regeln und Aufgaben, die ich in den nächsten Tagen und Wochen (aber eigentlich doch lieber schon an diesem Tag) zu erledigen hatte. Da japanische Passfotos offensichtlich kleiner sind als österreichische, zerrte man mich, in all meiner Schönheit (oder was eben nach 30 Stunden Wachphase, einem engen Flugzeugsessel und schweißtreibenden Temperaturen von meiner Schönheit übrig blieb) zum nächsten Fotoautomaten. Zum Glück haben die Japaner genug Anstand um mich nicht auf diese Fotos anzusprechen, sondern sie einfach nur stumm entgegenzunehmen.

Die letzten zweieinhalb Wochen in Stichworten:
- Ich habe eine gute Uni ausgewählt (schöner Campus, riesiger Outletstore gleich in der Nähe, 70% Männeranteil =))
- Mein Zimmer ist gemütliche 10 m² groß und hat eigentlich alles, was man so zum Leben braucht. Ist auch gut so, denn im Vorraum, den ich mir mit fünf anderen Mädchen teile, sieht's aus wie bei Hempels unter dem Bett. Falls ich mir eine tödliche Krankheit einfangen sollte, liegt (oder lebt) die Ursache garantiert da draußen, vor meiner Zimmertür.
- Japanische Insekten sind riiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeesig!!! So richtig, richtig riesig!! Ich glaub die Spinnen könnten mich auffressen und der Tausendfüßler, den wir letztens gesehen haben war unheimlich. Ganz schwarz mit leuchtend roten Beinen und ca. 20 cm lang O_o
- Ich war in zwei Wochen schon auf mehr Parties als ich in Österreich in einem Jahr schaffe.
- Ich kann mir die Namen der Leute, die ich auf besagten Parties getroffen habe nicht merken.
- Die Professoren hier sind der Hammer - wirklich nett und zuvorkommend! Und in manchen Übungen die ich belege, sind grade mal 5 Studenten! Wenn ich da an die überfüllten Hörsäle in Wien denke...
- Mein Inkan (kleiner runder Stempel, mit dem man in Japan unterschreibt) ist toll! kuri-Kastanie und su-Element. Ergibt keinen Sinn, ist aber trotzdem genial! =)
- Japan ist teuer
- Japan ist sehr teuer
- Ich hab endlich Internet!

So, hier ist vorerst mal Schluss.

Liebe Grüße aus dem Land der aufgehenden Christina (das Essen hier ist einfach zu gut!)

^_^

Montag, 14. September 2009

Klappe, die 1.

Das ist jetzt nur ein Testlauf, sozusagen. Mal schauen, wie oft ich meine Gedanken wirklich in diesem Blog verewigen werde, aber einen Versuch ist es allemal wert. =)
Hier hinein kommen also während meines Austauschjahres in Japan Erfahrungsberichte, Horrormeldungen, Spaßerlebnisse und alles was ich mir eben gerne von der Seele schreiben will.

Antworten auf meine schriftlichen Ergüsse sind Pflicht! (Ja, damit bist du gemeint)

See you next year (oder in Japan)
matta ne ;-)